Ein bedeutender strategischer Wechsel hat sich für MINI angekündigt. Die im Jahr 2021 formulierten Pläne, bis zum Jahr 2030 ausschließlich elektrische Autos zu produzieren, wurden offiziell revidiert. Die Entscheidung spiegelt die anhaltende Relevanz von Verbrennungsmotoren wider und berücksichtigt die spezifischen Marktanforderungen, insbesondere in Nordamerika.
Die Rolle der Verbrennungsmotoren im zukünftigen MINI-Portfolio
Michael Peyton, Vizepräsident von MINI für die Amerikas, bestätigte in einem Interview, dass der Plan, ausschließlich elektrische Fahrzeuge zu produzieren, nicht mehr verfolgt wird. Trotz der anhaltenden Bemühungen um Elektromobilität wird MINI weiterhin in Benzinfahrzeuge investieren. Peyton erklärte: „Wir sehen, besonders für den nordamerikanischen Markt, dass Verbrennungsmotoren nach wie vor sehr wichtig sind.“ Diese Einsicht hat dazu geführt, dass MINI seine Strategie angepasst hat und weiterhin an der Produktion von Benzinfahrzeugen festhält.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Zukunft des MINI Aceman in den USA. Dieser kleine Crossover sollte ursprünglich elektrisch betrieben werden, jedoch führte die Produktion in China zu hohen Importzöllen von 145%. Aufgrund dieser wirtschaftlichen Hindernisse wird das Modell vorerst nicht in den US-Markt eingeführt.
Einfluss der Handelsbeziehungen und Produktionskapazitäten
Die Handelskriege, insbesondere unter der Administration von Donald Trump, und die damit verbundenen Zölle haben ebenfalls zur Neuorientierung von MINI beigetragen. Zudem wird festgestellt, dass die aktuellen logistischen und infrastrukturellen Voraussetzungen in den Produktionswerken eine Anpassung der Modelllinien erschweren, was die Produktionsstrategie von MINI beeinflusst.
Obwohl die fortschreitende Elektrifizierung für viele im BMW Konzern eine zentrale Rolle spielt, bleibt der Weg nicht einheitlich. Während Rolls-Royce plant, den V12 bis Anfang 2030 auslaufen zu lassen, verfolgt BMW unterschiedliche Ansätze. Ihre Voraussage, dass mehr als 50% der jährlichen Verkäufe bis 2030 elektrisch sein könnten, hängt von bestehenden Rahmenbedingungen ab, wie dem Aufbau umfassender Ladeinfrastrukturen.
Marktaussichten und laufende Entwicklungen
MINI könnte einer Wiederbelebung seines ikonischen Modells, inspiriert vom Rocketman-Konzept von 2011, entgegenblicken. Dieses kompakte Modell könnte sowohl in Europa als auch in den USA auf Interesse stoßen. Zudem wird über ein Modell nachgedacht, das über der neuen Countryman-Version liegt, aktuell das größte Modell in MINIs Geschichte.
Die jüngsten Verkaufszahlen des BMW Konzerns deuten auf ein wachsendes Interesse an Elektromobilität hin, mit einem Anstieg von 32,4% im Jahr 2025, was 18,7% der Gesamtverkäufe ausmacht. Dennoch bleibt der Fortschritt in Richtung Warenhalbierung der Verkäufe herausfordernd und unterliegt vielen sich wandelnden Faktoren.